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4. Krankheiten der Maulhöhle
S. 111 "Der
kleine Tierarzt"
Symptome:
Œ
= Verhaltensweise
= Untersuchungsergebnis
4. Krankheiten der
Maulhöhle a.
Rachenentzündung, Angina (Pharyngitis)
| Ursache:
Viren, Bakterien.
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Symptome:
| Œ Probleme beim Schlucken; Husten mit
anschliessendem Auswürgen von weissem Schaum; vermehrtes Grasfressen; Erbrechen;
vermehrtes
Belecken des Nasenspiegels; weniger Appetit.
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Starke Rötung der Rachenschleimhaut; Mandeln entzündet;
weisser
Schaum im Rachen; Zunge weisslich belegt; Schmerzäusserung
bei Druck vor dem Kehlkopf; ev. Fieber.
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Therapie: Bei den ersten, verdächtigen Symptomen:
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Homöopathie:
Angin-Heel®, 3 x täglich, 7-10 Tage.
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| Homöopathie:
Engystol-Tabletten, 3 x täglich, 2 Wochen. |
Falls
zuwenig Erfolg:
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Allopathie:
Antibiotikum
Ampicillin, 2 x täglich, 7 Tage.
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Allopathie:
Prednisolon zur Entzündungshemmung und gegen Halsschmerzen.
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Phytotherapie:
Echinaforce® Tropfen 2-3
Wochen
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Futterergänzung:
Immuno® Pulver |
Schmerzhafte Rachenentzündungen
stellen bei Katzen und Hunden alltägliche Probleme dar. Bei
Hunden ist die Krankheit meist leichter zu behandeln als bei
den Katzen, welche oft im Zusammenhang mit dem
Katzenschupfen schwere Halsentzündungen bekommen und
zwangsernährt werden müssen. Beim Auftreten der ersten
Symptome bewährt es sich, sofort mit Angin-Heel®
zu beginnen. Manchmal ersparen Sie damit Ihrem Tier eine
sehr unangenehme Erfahrung.
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b.
Entzündung der Maulschleimhäute (Stomatitis)
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Ursache: Bakterielle Infektionen, virale Infektionen,
Autoimmunkrankheiten vor allem bei
Katzen.
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Symptome:
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Œ Schmerzäusserungen bei der Futteraufnahme;
Schwierigkeiten beim
Kauen; probiert etwas Futter, schreit auf und läuft
weg.
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Schlechter Geruch aus dem Maul; starke Rötungen im Maul-
und
Rachenbereich, meist eitrige, stinkende
Absonderungen; ev. purpurrote Geschwüre; ev. Schleimhautdefekte auf der
Zunge.
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Therapie:
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Allopathie:
Antibiotikum
Stomorgyl®, 2 x tgl. ca. 10 Tage.
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Allopathie:
Prednisolon zur Entzündungshemmung, ca. 3 Wochen.
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| Homöopathie:
Traumeel-Tabl., 2 x tgl. über Monate |
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Phytotherapie:
Echinaforce® Tropfen über längere
Zeit.
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Futterergänzung:
Immuno® Pulver
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Die Stomatitis kommt
vor allem bei Katzen vor. Die Entzündung entsteht meist wegen einer Fehlleistung des Immunssystems,
indem Antikörper gegen die eigenen Maulschleimhäute produziert
werden. Die Krankheitserreger können sich dann leicht auf den gereizten
Abschnitten vermehren
und eitrige, stinkende Absonderungen bilden. Die
Entzündungshemmung durch Prednisolon ist der Kern der
Therapie. Gegen die bakteriellen Sekundärerreger kommen Antibiotika zum Einsatz. Um die
gefürchteten Rückfälle zu vermeiden, bewährt sich langfristig die
Beeinflussung des Immunssystems durch Echinacea -Präparate.
Im Zusammenhang mit dem Katzenschnupfen entstehen auch
schwere Entzündungen im Maul und an der Zunge durch eine
virale Infektion. Die Behandlung ist gleich. Bei Hunden sind
Entzündungen des ganzen Maules selten. Bei schwerem
Zahnsteinbefall oder bei längerem Verbleiben eingeklemmter
Fremdkörper kann es ebenfalls zu intensiven, stark
stinkenden Schleimhautentzündungen kommen. Die Behandlung
ist meist sehr einfach mit Stomorgyl® nach der Beseitigung
der Ursache.
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c.
Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
| Ursache: Meist im Zusammenhang
mit
Zahnsteinbefall;
bei Katzen häufig wegen Fehlleistungen
des Immunssystems.
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Symptome:
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Œ Probleme beim Zerbeissen von Nahrungsbissen;
Probleme beim Kauen.
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Schlechter Geruch aus dem Maul; intensive Rötung der
Zahnfleisch-
ränder; meist starker Zahnsteinbefall; ev. verfaulte
Zähne.
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Therapie: Zahnsteinentfernung
unter leichter Sedation.
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Allopathie:
Antibiotikum Stomorgyl®, 2 x tgl. ca. 10 Tage.
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| Homöopathie:
Traumeel-Tabl. 2 x tgl. über längere Zeit. |
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Phytotherapie:
Echinaforce® Tropfen über längere Zeit.
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Futterergänzung:
Immuno® Pulver
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Bei Hunden kleinerer Rassen, aber auch bei Katzen,
setzt sich schon im Alter von 2-3 Jahren Zahnstein an. Lässt man
dieser Entwicklung den Lauf, entzündet sich das Zahnfleisch
und beginnt sich zurückzubilden. Die Zähne werden wacklig
und fallen aus.
Bei Katzen beobachtet man häufig Zahnfleischentzündungen
ohne erheblichen Zahnsteinbefall. Meist handelt es sich
um eine Fehlleistung des Immunssystems ev. in Kombination mit dem FIP-
oder dem Katzenleukämie-Virus. Auf solche Katzen sollte man
speziell gut achten und stets auch etwas für das
Immunsystem geben.
d.
Eiterzahn (Zahngranulom)
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Ursache: Durch die nach Zahnbrüchen eröffnete Zahnhöhle
kommt es häufig zur
Infektion
bis zur Wurzelspitze. Dort entsteht dann im Kieferknochen
ein kleiner,
schmerzhafter Abszess. Meistens sind die oberen Reisszähne der
Hunde betroffen.
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Symptome:
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Œ Probleme beim Zerbeissen von Nahrungsbissen,
Schmerzen beim
Beissen auf diesen Zahn, ev. leichtes Aufschreien.
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Abgebrochener Reisszahn mit eröffneter Wurzelhöhle; ev.
lokale
Zahnfleischentzündung; Schwellung an der Nase einige
Zentimeter unter
dem Auge, ev. mit kleiner Hautöffnung (Fistel) und
eitrigem Ausfluss.
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| Therapie: Meist ist die beste und sicherste Lösung, den
Zahn zu ziehen. Spezialisierte Tierärzte
könnten aber in gewissen Fällen eine Zahnbehandlung durch
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Allopathie:
Antibiotikum
Ampicillin, 2 x tgl. ca. 7 Tage.
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| Homöopathie:
Traumeel-Tabl. 2 x tgl., 3 Wochen. |
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Nach Zahnbrüchen
gibt
es meist nur Probleme mit den oberen Reisszähnen. Den Eckzähnen
hingegen passiert auch bei weiter Eröffnung der Wurzelhöhle
praktisch nie etwas. Zahngranulome
können
aber auch bei vernachlässigter Gebisspflege entstehen. Dort
entwickelt sich aber die Infektion aussen an der Zahnwurzel
entlang vorerst ins ganze Zahnfach. Beim Entfernen dieser
wackligen Zähne entdeckt man nicht selten ein Granulom an
der Wurzelspitze.
e.
Abgebrochener Zahn
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Ursache: Unfälle, Zerbeissen zu harter
Knochen
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Symptome:
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Œ Probleme beim Zerbeissen
von Nahrungsbissen, Schmerzen beim
Beissen auf diesen Zahn, ev. leichtes Aufschreien.
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Abgebrochener Zahn, ev. mit feiner Blutung aus der Wurzelhöhle.
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Therapie: Bei verschlossener Wurzelhöhle ist keine
Therapie erforderlich. Meist reicht es,
die Bruchkanten mit einer Nagelfeile etwas abzufeilen. Bei
eröffneter Wurzelhöhle ist bei den Reisszähnen Vorsicht
geboten.
Besser
wäre eine Wurzelbehandlung, um der Bildung eines Granulomes
vorzubeugen.
Bei den andern Zähnen passiert praktisch nie etwas.
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Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten gegen die leichten Schmerzen.
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f.
Fremdkörper im Maul
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Ursache: Einklemmen von Fremdkörpermaterial
oder
harter Nahrungsbestandteile zwischen
den Zähnen.
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Symptome:
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Œ Die Tiere versuchen den Fremdkörper mit einer
oder beiden
Vorderpfoten zu entfernen; gestörte Kaubewegungen.
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Fremdkörper am Gaumen zwischen den Zähnen eingeklemmt, ev.
an
den Zähnen aufgesteckt; vermehrter Speichelfluss.
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Therapie: Mit einem schnellen Griff gelingt das Lösen in
den meisten Fällen. Es
gibt
aber Hunde und Katzen, welche in solchen Situationen sehr
aggressiv
reagieren.
Dann kann nur der Tierarzt helfen, indem er den Fremdkörper
unter
leichter Sedation des Tieres entfernt.
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Sollte Ihr Hund oder Ihre Katze einmal in diese
Situation geraten, behalten Sie kühlen Kopf. Längst nicht
jeder Fremdkörper im Maul ist ein Notfall. Meist liefert das sorgfältige Untersuchen der Maulhöhle
schon den Ansatz zur Lösung. Übrigens können ausfallende Zähne auch
Fremdkörpersymptome bewirken. Die Entfernung gelingt dann
meist auch mit dem Finger.
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