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16. Vergiftungen

S. 168 "Der
kleine Tierarzt"
Symptome:
Œ
= Verhaltensweise
= Untersuchungsergebnis
16. Vergiftungen a.
Allgemeine Bemerkung
Es gibt unzählige Stoffe, die nach der Einnahme
durch Hunde oder Katzen Vergiftungssymptome
erzeugen. Vor allem die krampfauslösenden Gifte können
innerhalb Minuten zu Störungen des Zentralnervensystems führen.
Erste Anzeichen sind das Vibrieren der Tasthaare und
Zuckungen der Gesichtsmuskulatur. Solche Symptome erfordern
sofortige tierärztliche Hilfe. Die Behandlung besteht
darin, die Tiere, sofern noch möglich, zum Erbrechen zu
bringen und nachher etwas Kohle einzugeben. Die weiteren
Massnahmen, Magenspülungen, ev. Dauernarkose, antitoxische
Injektionen und Infusionen richten sich nach der Schwere der
Symptome. Sofern man den aufgenommenen Stoff kennt und ev.
davon noch die Verpackung hat, kann die Behandlung optimiert
werden.
b.
Mäusegifte
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Ursache: Die im Handel erhältlichen Mäusegifte
enthalten
Cumarin, welches die Produktion von Prothrombin stört.
Dadurch entstehen Blutgerinnungsstörungen und als Folge
davon schwere innere Blutungen.
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Symptome:
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Œ Müdigkeit; schwankender Gang.
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Schleimhäute blass bis
weiss; schneller Puls; ev. Blut in
der Brusthöhle
oder in der Bauchhöhle, ev. Blut unter der Haut in
der Halsbandgegend; Blutgerinnungstest verzögert.
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Therapie:
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Blutvolumenersatz.
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Allopathie:
Konakion®-Vitamin-K Injektionen, 1 x täglich, ca. 1 Woche.
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Überwachung der Blutgerinnung.
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Verfressene Hunde nehmen manchmal für Mäuse
ausgelegtes Gift auf.
Katzen hingegen rühren die Flocken nicht an. Im
Vergiftungsfall kommen eventuell Mäuse, aber wie auch bei Hunden,
vergiftete Nahrung in Frage.
c.
Meta-Vergiftung
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Ursache: Der Giftstoff Metaldehyd
ist
in den bekannten Brennstofftabletten, aber auch in gewissem
Schneckengift enthalten. Er führt zu schweren, krampfartigen Vergiftungserscheinungen.
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Symptome:
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Œ Innert Minuten immer stärkeres Vibrieren der
Tasthaare; Zuckungen
der Gesichtsmuskulatur; Zuckungen des Kopfes; später
Krämpfe der ganzen Körpermuskulatur.
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Bewusstseinsstörung; gestörte Reflexe.
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Therapie: Auslösung des Erbrechens:
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Hunde: Allopathie:
Apomorphin-Injektion.
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Katzen:
Allopathie:
Xylapan®-Injektion.
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T
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Magenspülung.
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Krampfbekämpfung
falls noch erforderlich:
Narkose mit Barbituraten (z.B. Vetanarcol®).
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Schutzmassnahmen:
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Allopathie: |
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Allopathie: Infusionen zur schnelleren Giftausscheidung.
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Die Häufigkeit von akuten Vergiftungen ist zum Glück
nicht sehr hoch. Man muss sicher nicht bei jeder Störung
sofort an eine Vergiftung denken. Sollten aber die Tasthaare
zu vibrieren beginnen, muss man unverzüglich reagieren.
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