Dr.med.vet.
Josef Binzegger
Haus-
und Reiseapotheke
für Hunde und Katzen
Für
die kompetente Selbsthilfe bei einfachen Problemen und Krankheiten
Für
gute erste Hilfe in Notfällen
www.velicano.ch
©
2008
Dr.med.vet. Josef Binzegger. Alle Rechte vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
A.
Material und Utensilien
5
B.
Medikamente und ihre Anwendung
5
1.
Oculoheel®-Augentropfen
5
2.
Clorexyderm®Spot-Gel
5
3. Betadine-Salbe
6
4. Traumeel®-Salbe
6
5.
Traumeel®-Tabletten
6
6. Engystol®-Tabletten
7
7. Bismutal ad us vet.
7
8. Diarrheel®-Tabletten
7
9. Nux vomica
Homaccord®-Tropfen
8
10.
Schlussbemerkungen zur Haus- und Reiseapotheke
8
C.
Untersuchung von Hund und Katze
9
1.
Untersuchungsgänge
9
2.
Vorgeschichte
9
3.
Allgemeine Untersuchung
9
a. Körpertemperatur
9
b. Schleimhäute
10
c. Herzschlag und Puls
10
d. Atmung
11
4.
Drei wichtige Teile der speziellen Untersuchung
11
a. Reflexprüfungen
11
b. Lahmheitsuntersuchung
12
c.
Todesanzeichen
12
D.
Die häufigstgen Probleme und ihre Behandlung
mit Mitteln
aus der Haus- und Reiseapotheke
13
1.
Fieberhafte Allgemeinerkrankungen
13
2.
Krankheiten und Probleme an den Organtrakten
13
a.
Augen
13
b.
Ohren
13
c.
Maul
14
d.Verdauungsapparat
15
e.
Bewegungsapparat
15
f.
Pfoten
15
g.
Haut
16
E.
Die häufigsten Notfallsituationen
19
1.
Äussere Blutung
19
2.
Innere Blutung
19
3.
Schwere Unfälle – richtiges Verhalten
20
4.
Fenstersturz der Katzen
20
5.
Fremdkörper im Maul
21
6.
Fremdkörper verschluckt, giftige Substanz verschluckt
21
7.
Magendrehung der Hunde
21
8.
Harnröhrenverschluss der Hunde
22
9.
Harnröhrenverschluss der Kater
22
10.
Insektenstiche
23
11.
Hitzestau
23
12.
Anzeichen bei Vergiftung mit zentralnervös wirkenden Giften
24
Haus-
und Reiseapotheke für Hunde und Katzen
von
Dr.med.vet. Josef Binzegger
TierbesitzerInnen,
welche Eigenverantwortung wahrnehmen und sich tiermedizinisches Wissen
aneignen, brauchen eine gute Haus- und Reiseapotheke. Die hier
vorgestellte Version enthält ausschliesslich frei verkäufliche Präparate.
Damit kann man viele alltägliche Probleme und Krankheiten bei Hunden und
Katzen selbst beheben und bei Notfällen gute erste Hilfe leisten.
A. Material und
Utensilien
-
Elektronischer Fiebermesser
-
Lupe
-
Schere
-
Pinzette zum Entfernen von Fremdkörpern
-
Päckli Gazetupfer
B. Medikamente
und ihre Anwendung
1.
Oculoheel®-Augentropfen: Homöopathische
Augentropfen (Heel)
Zusammensetzung:
Cochlearia
officinalis D5, Echinacea angustifolia D5, Euphrasis officinalis D5,
Pilocarpus jaborandi D5 ana partes 246 mg.
Indikationen:
Leichte Reizungen der Konjunktiven. Beginnende Bindehautentzündung
.
Anwendung:
Täglich 2-3 mal 1-2 Tropfen in die Augen geben, 5-7 Tage.
2.
Clorexyderm®Spot-Gel
zur
Behandlung von Haut
und Ohren
3.
Betadine-Salbe
Zusammensetzung:
Polyvidon-Jod
4.
Traumeel®-Salbe: Homöopathische
Salbe (Heel)
5.
Traumeel®-Tabletten: Homöopathische
Tabletten (Heel)
Zusammensetzung:
Achillea millefolium D3 15 mg, Aconitum napellus D3 30 mg, Arnica montana
D2 15 mg, Atropa belladonna D4 75 mg, Bellis perennis D2 6 mg, Calendula
officinalis D2 15 mg, Chamomilla recutita D3 24 mg, Echinacea angustifolia
D2 6 mg, Echinacea purpurea D2 6 mg, Hamamelis virginiana D2 15 mg, Hepar
sulfuris D8 30 mg, Hypericum perforatum D4 3 mg, Mercurius solubilis
Hahnemanni D12 30 mg, Symphytum officinale D8 24 mg.
Indikationen:
Universeller homöopathischer Entzündungshemmer. Nebst dem Einsatz bei Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen, Überdehnungen, Blutergüssen
etc. am Bewegungsapparat
bewährt sich das Mittel
auch bei allen Krankheiten, welche mit Entzündungsprozessen
einhergehen, insbesondere
bei Infektionskrankheiten
aller Art.
Dosierung:
Hunde
und Katzen ca. 2.5 kg
Tgl. 2x 1/4 Tablette
Hunde
und Katzen ca. 5 kg
Tgl. 2 x 1/2 Tablette
Hunde ca. 10
kg
Tgl. 2 x 1 Tablette
Hunde
ca. 20 kg
Tgl. 2 x 2 Tabletten
Hunde
schwerer als 30 kg
Tgl. 2 x 3 Tabletten
Anwendungsdauer:
7-14 Tage
6.
Engystol®-Tabletten: Homöopathische
Tabletten (Heel)
Hunde
und Katzen ca. 2.5 kg
Tgl. 2 x 1/4 Tablette
Hunde
und Katzen ca. 5 kg
Tgl. 2 x 1/2 Tablette
Hunde ca. 10
kg
Tgl. 2 x 1 Tablette
Hunde
ca. 20 kg
Tgl. 2 x 2 Tabletten
Hunde
schwerer als 30 kg
Tgl. 2 x 3 Tablette
Anwendungsdauer:
7-14 Tage
7.
Bismutal ad us vet
.:
Antidiarrhoikum in Pulverform für Tiere (Graeub)
Zusammensetzung:
Bismuthi aluminas, Ceratoniae fructus, Kaolinum ponderosum
Indikationen:
Nichtinfektiöse akute und chronische Durchfälle.
Dosierung:
Hunde
und Katzen ca. 2.5 kg
Tgl. 2 x 1 kl. Messerspitze
Hunde
und Katzen ca. 5 kg
Tgl. 2 x 1 gr. Messerspitze
Hunde
ca. 10 kg
Tgl. 2 x ½ Kaffeelöffel
Hunde
ca. 20 kg
Tgl. 2 x 1 Kaffeelöffel
Hunde
schwerer als 30 kg
Tgl. 2 x 2 Kaffeelöffel
Anwendungsdauer:
3-5 Tage in aktuen Fällen, problemlos auch über Monate bei chronischen
Verdauungstörungen.
8.
Diarrheel®-Tabletten
: Homöopathische
Tabletten (Heel)
Zusammensetzung:
Acidum arsenicosum D8 30 mg, Argentum nitricum D8 30 mg, Citrullus
colocynthis D6 30 mg, Colchicum autumnale D6 30 mg, Hydrargyrum
bichloratum D8 30 mg, Podophyllum peltatum D6 30 mg, Potentilla erecta D2
60 mg, Veratrum album D4 30 mg.
Hunde
und Katzen ca. 2.5 kg
Tgl. 2 x 1/4 Tablette
Hunde
und Katzen ca. 5 kg
Tgl. 2 x 1/2 Tablette
Hunde ca. 10
kg
Tgl. 2 x 1 Tablette
Hunde
ca. 20 kg
Tgl. 2 x 2 Tabletten
Hunde
schwerer als 30 kg
Tgl. 2 x 3 Tablette
Anwendungsdauer:
7-14
Tage
9.
Nux vomica Homaccord®-Tropfen:
Homöopathische Tropfen (Heel)
Hunde
und Katzen ca. 2.5 kg
Tgl. 3 x 2 Tropfen, anfangs alle 20 Minuten.
Hunde
und Katzen ca. 5 kg
Tgl. 3 x 5 Tropfen, anfangs alle 20 Minuten.
Hunde
ab 10 kg
Tgl. 3 x 10 Tropfen, anfangs alle 20 Minuten.
Anwendungsdauer:
1-7 Tage
10.
Schlussbemerkungen zur Haus- und Reiseapotheke
-
Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit, insbesondere vor einer Reise, ob noch
alles vorhanden ist und ob die Medikamente nicht abgelaufen sind.
-
Mitführen im
Auto oder im Reisegepäck: Mit dem Transport in einer Kühlbox
oder Kühltasche vermeiden
Sie zu grosse Hitzeeinwirkung und schützen damit die Medikamente.
C.
Untersuchung von Hund und Katze
1.
Untersuchungsgänge
Der
Untersuchungsgang
soll mit einer gewissen
Systematik zu allen nötigen Informationen über ein vorliegendes Problem
zur Diagnose führen. Dabei ist ganz klar, dass häufig sehr kurze
Untersuchungen völlig ausreichen, manchmal aber ausführliche,
tiefgreifende Abklärungen
nötig werden. Zur
Informationsbeschaffung gibt es drei Bereiche: Die Vorgeschichte
(Anamnese),
die allgemeine Untersuchung
und die
spezielle Untersuchung. Zur Untersuchung brauchen Sie einen Fiebermesser,
eine Taschenlampe, eine Lupe und vor allem scharfe Sinne. Der richtige
Einsatz von Augen, Ohren, Nase und Fingerspitzen führt manchmal schneller
und schonungsvoller zur Diagnose als belastende, teils schmerzhafte,
aggressive Abklärungsmethoden.
2.
Vorgeschichte
Sie
beinhaltet Informationen über den Krankheitsbeginn, die ersten Symptome
und deren weitere Entwicklung. Manchmal lohnt es sich, Notizen zu machen, weil exakte Angaben für eine schnelle und
richtige Diagnose sehr hilfreich sein können.
3.
Allgemeine Untersuchung
Die
allgemeine Untersuchung
kommt immer dann zur
Anwendung, wenn ein Tier generell krank erscheint. Man erhält damit
wertvolle Informationen über den Zustand wichtiger Organsysteme. Sehr
informativ sind die Körpertemperatur, die Färbung der Schleimhäute,
Beobachtungen bezüglich Herzschlag, Puls und Atmung.
Die
Messung geschieht am
besten mit einem
elektronischen Fiebermesser
im Mastdarm. Man bestreicht
dazu die Fiebermesserspitze mit einer Hautpflegesalbe und führt sie durch
den After 4-5 cm
in den Darm ein. Schon nach einer Minute kann das Resultat abgelesen
werden. Obwohl das Fiebermessen bei richtigem Vorgehen nicht schmerzhaft
ist, sträuben sich manche Tiere dagegen. Niemals Gewalt anwenden.
Versuchen Sie es zu zweit, indem jemand das Tier durch intensives
Streicheln oder durch die Gabe von feinen Häppchen ablenkt. Bei Katzen
geht es am besten in Seitenlage bei intensivem Streicheln. Hunde lassen
sich häufig mit Leckerlis derart gut ablenken, dass man den Fiebermesser
am stehenden Tier problemlos einführen kann. Ein Arm unter dem Bauch
hindurch verhindert das Absitzen.
-
Normaltemperatur
bei grösseren Hunden:
38.0 - 38.7
-
Normaltemperatur
bei kleineren Hunden:
38.5 - 39.0
-
Normaltemperatur
der Katzen:
38.6 - 39.0
b.
Schleimhäute
Beim
Betrachten der Schleimhäute sehen Sie das vorbei fliessende Blut wie
durch ein Schauglas. Zur Beurteilung eignen sich die Schleimhaut der
Oberlippen, der Zunge und die Bindehäute der Augen. Die Farbe der
Schleimhäute geben Hinweise über den Zustand des Blutes
und über Störungen von Herz- und Kreislauf. Durch leichtes Herunterziehen
des Unterlides lassen sich die Bindehäute bei Katzen und Hunden gut
beurteilen. Die etwas nach aussen gedrehte Oberlippe eignet sich beim Hund
ideal zur Schleimhautkontrolle, bei der Katze geht die Zunge fast besser. Folgende Farben
sind zu beobachten:
Kräftig
rot bis rosa:
Normal
Blass
rosa:
Erstes Anzeichen eines starken Blutverlustes
nach einem Unfall. Bei
langsamem Auftreten über länger Zeit: Blutarmut
mit verschiedenen möglichen
Ursachen.
Weiss:
Anzeichen eines akuten Blutverlustes nach aussen oder nach innen. Ev. auch
wegen starker Übelkeit
mit Zentralisation des
Blutes. Bei allergischem Schock.
Schwach
blaurot:
Leichtes Sauerstoffproblem
mit Lunge
und/oder Herz
als Ursache.
Stark
blaurot:
Sehr grosser Sauerstoffmangel
im Blut mit Lunge und/oder
Herz als Ursache.
Orange
bis gelb:
Anzeichen einer Gelbsucht
verschiedener Ursache.
Rückfüllzeit: Drückt man mit einem Finger kurz auf die
Oberlippenschleimhaut, erscheint die Stelle vorerst weiss und füllt sich
dann wieder mit Blut. Normalerweise dauert die Rückfüllung weniger als
eine Sekunde. Falls der Vorgang länger dauert, gibt er Hinweise auf eine
Kreislaufstörung.
c.
Herzschlag und Puls
Die
Herzschlagzahl
oder die
so genannte Herzfrequenz ist unter andern Faktoren stark von der Grösse
eines Hundes oder einer Katze abhängig. Deshalb variieren auch die
Ruhewerte
sehr stark.
-
Hund:
80 - 130 Schläge/Minute
Katze: 100 - 150 Schläge/Minute
Darum
bringt es nicht viel, aufgrund solcher Normalwerte
Herzschlagzahlen zu
bestimmen und zu vergleichen. Sehr nützlich ist es hingegen, bei den
eigenen Tieren die Herzschlagfrequenz im Ruhezustand zu registrieren, um
bei allfälligen Problemen mit diesem Wert vergleichen zu können. Man
bestimmt diese Zahl durch das Abhören des Herzens oder durch die Pulszählung. Unter Puls versteht man den wellenförmigen Druckanstieg in
den Arterien während des Herzschlages. Im Normalfall entsteht für jeden
Herzschlag ein Puls. Bei gewissen Herzkrankheiten lösen aber schwache Schläge keinen Puls
aus und bewirken ein Pulsdefizit. Beim Hund und bei der Katze eignet sich
zur Pulsfühlung die Femurarterie, welche ziemlich genau in der Mitte der
Innenfläche des Oberschenkels in einer Delle verläuft. Aufgrund seiner
Kraft beim Anstieg und Abfall und seiner Länge, liefert er auch
Informationen über den Zustand des Herzens und des Kreislaufes. Wichtige
Pulsqualitäten sind: kräftig, schwach, hüpfend, lang, kurz. Beim Pulsfühlen
legt man die offene Hand
von aussen und hinten her auf den Oberschenkel, krümmt die Finger nach
hinten und befühlt mit dem Zeige- oder Mittelfinger oder mit beiden
zusammen die Pulsarterie.
d.
Atmung
Die
Atmungszahl gibt die Anzahl Atemzüge
pro Minute an.
Normalwerte für den Ruhezustand:
Hund
Um
Abweichungen bei den eigenen Tieren schnell zu bemerken, bestimmt man die
Atmungszahl im Ruhezustand individuell und notiert sich diese. Neben der
Anzahl Atemzüge gibt auch die Qualität der Atmung Hinweise auf Störungen.
Man kann schnelle, langsame, oberflächliche, tiefe, angestrengte Atmung,
Brust- und Bauchatmung, Atemnot mit Luftschnappen bis zum Hecheln
beobachten.
4.
Drei wichtige Teile der speziellen Untersuchung
a.
Reflexprüfungen
Die
Untersuchung am Nervensystem stützt sich stark auf die Reflexe, die Auslösung
von Schmerzreaktionen und auf Sensibilitätsprüfungen.
Reflexe
sind
automatische Reaktionen des Körpers oder eines Organs auf eine äussere
Stimulation. Aus einer Vielzahl seien hier die für unsere Zwecke
wichtigsten Reflexe besprochen.
Pupillarreflex: Die Pupille verengt sich prompt auf starken Lichteinfall. Bei ZNS-Störungen,
aber auch bei Problemen am Auge selbst, kann dieser Reflex fehlen oder
gestört sein.
Lidreflex: Sofortige Schliessung des Augenlids bei feiner Berührung
eines Lidrandes, einer Wimper oder eines Tasthaares oberhalb des Auges.
Diese Reaktion wird auch zur
Überwachung der Narkosetiefe benutzt. Der Reflex kann auch bei Störungen der Gesichtsnerven versagen. Bei
einem bewusstlosen Tier bedeutet der Ausfall, dass der Tod naht oder schon
eingetreten ist.
Zwischenzehenreflex: Er ist ein sogenannter spinaler Reflex. Durch
starkes Klemmen der Zwischenzehenhäute zieht das Tier durch eine Reaktion
im Rückenmark das Bein zurück und zeigt die normale Funktion der Nerven
an. Führt dies zusätzlich zu einer Schmerzäusserung
(Lautgebung oder
Abwehrreaktion), so ist auch das Rückenmark bis zum Gehirn leitfähig.
Beispiel:
Bei einer Rückenmarksverletzung
in der Brustwirbelsäule funktioniert der Zwischenzehenreflex
an den Hinterbeinen, das Tier zeigt aber keinerlei Schmerzäusserung.
Beispiel:
Bei einer leichten Dackellähme
funktioniert der Zwischenzehenreflex einwandfrei. Das Tier
gibt auch Schmerzen an. Die Stellungskorrektur der Pfote gelingt
allerdings nur verzögert. Es liegt eine sehr leichte Störung im Rückenmark
vor.
b.
Lahmheitsuntersuchung
Die
Lahmheitsuntersuchung soll
immer
mit System durchgeführt werden. Zuerst beobachtet man den Hund oder die
Katze beim Gehen und versucht das betroffene Bein zu bestimmen. Dann gilt
es die Frage zu beantworten: Wo tut es weh?
Beginnen
Sie an den Zehen,
schauen Sie sich die Krallen,
die Zehenballen,
die Fussballe,
die Zwischenzehenbereiche
an
und versuchen Sie dann durch Beugen und Strecken sämtlicher Gelenke und
durch Drücken auf Muskeln und Knochen eine Schmerzäusserung auszulösen.
Suchen Sie auch nach geschwollenen oder verfärbten Stellen. Falls man an
den Beinen nicht fündig wird, muss auch der Rücken
in
die Untersuchung einbezogen werden. Die Halswirbelsäule
testet
man durch das Aufwärts-Abwärts-Seitwärtsbiegen des Halses. Bei
Vorliegen eines Problems lässt sich der Hals nicht frei nach allen Seiten
biegen. Für die Untersuchung des Rückens halten Sie die gestreckten
Finger einer Hand unter den Bauch des Tieres und klopfen mit den
gestreckten Fingern der andern Hand von vorne nach hinten auf den Rücken.
Falls eine schmerzhafte Stelle vorhanden ist, wird der Hund oder die Katze
mit der Bauchmuskulatur zusammenzucken.
c.
Todesanzeichen
Keine
Lidreflexe, offene Pupillen, Augen ohne Glanz, kein
Herzschlag, kein Puls, keine
Atmung.
D.
Die häufigstgen Probleme und ihre Behandlung mit Mitteln
aus
der Haus- und Reiseapotheke
1.
Fieberhafte Allgemeinerkrankungen
Erste
Symptome aufziehender Infektionskrankheiten
sind Müdigkeit, Inappetenz
und leicht
erhöhte Körpertemperatur
ohne
unmittelbare Hinweise auf bestimmte Organtrakte.
Erste
Massnahme:
Engystol
+ Traumeel: Anfangs alle 20 Minuten eingeben, 5 x. Danach tgl. 3 x
geben, mindestens 7 Tage.
In
sehr vielen Fällen kann die Krankheit im Keim erstickt werden. Falls nach
24 Stunden keine Fortschritte sichtbar werden, braucht es tierärztliche
Hilfe.
2.
Krankheiten und Probleme an den Organtrakten
a.
Augen:
Leichte
Bindehautentzündung
(leichte
Konjunktivitis)
Ursache: Zugluft, Staub, allergisch bedingte Reizungen
Symptome: Leicht tränende Augen, Bindehäute etwas gerötet.
Therapie:
Oculoheel-Augentropfen,
tgl. 2-3 mal je einen Tropfen ins Auge geben.
Verlauf:
Falls
sich innerhalb von 2 Tagen keine wesentliche Besserung ergibt, sollte man
den Tierarzt konsultieren.
Konjunktivitis
sicca (Bindhautentzündung wegen trockenen Augen
Ursache: Ungenügende Tränenproduktion
Symptome: Schleimiger, gelblicher Augenausfluss
Therapie:
Dauerbehandlung
mit Occuloheel Augentropfen
2
x tgl., zusätzlich Traumeel, tgl. 2 x, über Monate.
Verlauf:
Durch
das Feuchterwerden der Augen wird die chronische Entzündung stark
gelindert. In vielen Fällen braucht es aber zusätzlich ein
weiteres Medikament vom TA, um die Tränenproduktion anzuregen.
Verkrustungen
am inneren Augenwinkel, Hautfaltenentzündungen
unterhalb
der Augen
Ursache: Chronischer Augenausfluss.
Symptome: Nässende Hautentzündungen unter den Krusten.
Therapie:
Nach
der Reinigung die irritierte Haut tgl. 1 x mit Clorexyderm®Spot Gel
einreiben.
Nach der Abheilung täglich pflegen und bei Bedarf etwas Traumeel-Salbe
einreiben.
b.
Ohren:
Akute
Otitis externa, chronische Otitis externa
(Akute oder chronische Entzündung des äusseren Gehörganges)
Ursache: Gehörgangsinfektionen
durch Bakterien
und Pilze
Symptome: Schütteln der Ohren, Kratzen an den Ohren
Therapie:
Nach
der Reinigung 1 x tgl. etwas Clorexyderm®Spot Gel
in
die Ohren geben und einmassieren.
Verlauf:
Falls
sich innerhalb einer Woche keine wesentliche Besserung ergibt, sollte man
die Ohren tierärztlich anschauen und behandeln lassen.
Sonnenbrand
an den Ohrmuscheln
Therapie:
Tgl. 2 x Traumeel-Salbe
anwenden bis zum Abklingen der Entzündung. Nach dem Abheilen
die Ohren bei Bedarf mit Sonnenschutzcrème einreiben
Othämatom,
Blutohr
Ursache: Bluterguss wegen Anschlagens der Ohrmuschel beim Schütteln
des Kopfes.
Therapie:
Bei starker Anschwellung muss operiert werden.
Bei kleineren Ergüssen: Tgl. 2 x Traumeel-Salbe
einreiben. Zusätzlich tgl. 2 x
Traumeel
geben, 2-3 Wochen
lang.
c.
Maul:
Lefzenekzem
der Hunde
Ursache: Zu tiefe Lefzenfalten.
Symptome: Starker Eitergeruch vom Maul. Schmerzen beim Anfassen der Lefzen.
Therapie: Nach der Reinigung mit Kamillentee
mit Clorexyderm®Spot Gel
behandeln. Bis zur
Abheilung alle 12 Stunden wiederholen. Ev. ist eine tägliche
Dauerbehandlung nötig.
Verlauf: Lefzenekzeme brauchen ständige Aufmerksamkeit.
Durch häufiges Waschen und Trocknen der Hautfalten und der Behandlung mit
Clorexyderm®Spot Gel kann die Operation ev. vermieden werden.
Pharyngitis-Laryngitis
(Rachen-Kehlkopfentzündung)
Ursache: Infektionen mit Viren
oder Bakterien
Symptome: Vermehrtes Lecken des Maules
- Vermehrtes Leerschlucken
-
Würgen - Husten
Halswehtest: Zwischen Kinn
und Kehlkopf mit Daumen und Zeigefinger leicht auf den Hals drücken. Falls Halsweh: Brechreiz
mit Aufsperren des Mauls.
Therapie: Engystol
+ Traumeel: Anfangs alle 20 Minuten eingeben, 5 x. Danach tgl. 2-3 x geben,
mindestens 7 Tage.
d.Verdauungsapparat:
Durchfall
ohne Störung des Allgemeinbefindens
Symptome: Breiiger bis wässriger Kot. Appetit normal. Kein
Erbrechen.
Therapie: Bismutal
ins Futter mischen. Nux vomica Homaccord geben. 2-7 Tage
Akutes
Erbrechen
mit
Durchfall
Therapie: Nux vomica Homaccord
anfangs alle 20 Minuten ins
Maul spritzen, 5 x. Nach dem Abklingen des Erbrechens: Bismutal
ins Futter mischen. Falls
innerhalb 8 Stunden kein Behandlungserfolg: Tierarzt
Erhöhte
Darmgeräusche
ohne
Durchfall und Erbrechen
Therapie: Nux vomica Homaccord. Anfangs
alle 20 Minuten, 3 x. Dann tgl. 2 x geben, 1-2 Tage.
e.
Bewegungsapparat:
Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Überdehnungen, Blutergüsse, Gelenksentzündungen
etc.
Therapie:
Traumeel-Tabletten, 2 x tgl., je nach Fall 1-4 Wochen. Lokal
Traumeel-Salbe.
f.
Pfoten:
Ballenschnitt, Schnitte in der Zwischenzehenhaut
Therapie:
Nach der Wundreinigung mit Betadine-Salbe
desinfizieren und verbinden. Tgl. 2 x Verbandwechsel. Nach 3-4 Tagen nur noch für die Spaziergänge
verbinden. Zuhause vermehrt offen lassen.
Kralleneinriss
Ursache: Zu schneller Antritt, Rauferei, Hängenbleiben.
Symptome: Ev. Lahmheit, ev. Blutung. Feiner Riss in der Kralle.
Therapie: Tgl. 2 x Clorexyderm®Spot Gel. Tgl. 2 x Traumeel-Tabletten geben, 7 Tage.
Verlauf: Im Normalfall ist in einer Woche alles wieder ruhig.
Keine Schmerzen mehr. Keine Schwellung des Krallenbettes. Sollte das Krallenbett nach einer Woche noch etwas geschwollen und
schmerzhaft sein, sollte man zum TA. Infektionen in den Zehengelenken
sind sehr gefährlich und können
zur Amputation der Zehe führen.
Eingewachsene
Kralle
Ursache: After- und Daumenkrallen werden nicht regelmässig
gekürzt. Alte Hunde laufen nicht mehr viel. Alte Katzen gehen nicht mehr
an den Kratzbaum.
Symptome: Zunehmende Lahmheit. Eitergeruch
von den Pfoten.
Vermehrtes Lecken.
Therapie: Krallen kürzen. Löcher in den Zehenballen mit
Betadine-Salbe
desinfizieren. Täglich 1 x wiederholen, 5 Tage lang. Tgl. 2 x
Traumeel-Tabl., 1 Woche lang.
Verlauf: Im Normalfall ist das Problem in einer Woche gelöst.
Zwischenzehenentzündung
Ursache: Mechanische Reizung, Streusalz, allergisch bedingter
Juckreiz
an den Pfoten.
Symptome: Lecken an der/den Pfoten. Ev. Lahmheit. Starke nässende
Entzündungen zwischen den Zehen
Therapie: Clorexyderm®Spot Gel
1 x tgl. vor dem Spazieren
gut einreiben, 5-7 Tage lang. Zur Pflege der Zwischenzehenbereiche eignet
sich die Traumeel-Salbe
Blasen
an
den Fussballen
Ursache: Mechanische Reibung
der Pfotenballen bei langen
Wanderungen auf hartem sandigem Untergrund. Bei Katzen manchmal nach dem
Auftreten auf heisse Kochplatten.
Therapie: Geschlossene Blasen nicht öffnen. Traumeel-Salbe
2 x tgl. bis die Blasen von
selbst aufgehen. Wenn offen: Abgelöstes Ballenhorn mit feiner Schere
entfernen. Tgl. 2 x Traumeel-Salbe anwenden. Nach 2 Tagen zur Förderung der Hornbildung
Wechsel auf Betadine-Salbe.
g.
Haut:
Schnittverletzungen, Bissverletzung
Therapie:
Falls die Hautöffnungen nicht genäht werden müssen (kleiner als 2 cm):
Haare rund um die Öffnungen sorgfältig wegschneiden. Wunde säubern. Mit
Betadine-Salbe
desinfizieren.
Traumeel-Tabletten geben, 7 Tage. Bei
Schnittverletzungen kommt man meist ohne Antibiotikum aus. Bei
Bissverletzungen braucht es aber immer ein Antibiotikum, um schwere Infektionen und
Abszesse zu vermeiden.
Infektiöse
Hautentzündungen
aller
Art
Ursache: Hautirritationen
durch Insektenstiche, Ameisenstiche, Scheuern z.B.
am Hals durch das Halsband, Feuchtigkeit in Hautfalten etc. können zu
aggressiven oberflächlichen Hautinfektionen
führen.
Therapie: Clorexyderm®Spot Gel, tgl. 1-2 mal einreiben bis zum
Abklingen der Entzündung.
Hotspot, Sommerekzem
Ursache: Intensives Lecken wegen Juckreiz nach Hautirritation
durch Insektenstiche, Ameisenstiche, Flöhe, Zecken.
Symptome: Innerhalb weniger Stunden entsteht eine oberflächliche,
nässende, eitrige und schmerzhafte Hautentzündung.
Therapie: Keinesfalls lecken lassen. Sofort Clorexyderm®Spot
Gel
einreiben, 3 x im Abstand von einer Stunde. Strumpf über das
Bein ziehen oder T-Shirt anziehen.
Zeckenbiss
Ursache: Zecken befinden sich bevorzugt auf hohen Gräsern an
den Wegrändern und in den Gebüschen an den Flüssen und Waldrändern.
Symptome: Manchmal entsteht nach dem Entfernen mit einem
geeigneten Instrument (Pinzette, O’Tom-Zeckenentferner,
Tick2-Zeckenentferner etc.) ein rotes Knötchen. Ein Hautirritation entsteht auch, wenn ein
Teil des Kopfes drin geblieben ist.
Therapie: Desinfektion mit Betadine-Salbe. Falls an der Bissstelle eine sehr starke
Reaktion entsteht, sollte man zum TA.
Insektenstiche
Ursache: Wespen- und Bienenstiche
kommen recht oft vor. In
den meisten Fällen verläuft dies aber ohne grössere Probleme.
Symptome:
Winseln, ev. Jaulen, ev. Hochheben einer Pfote, ev. nervöses
Herumrennen.
Therapie: Ev. Stachel entfernen. In kurzen Abständen Traumeel-Salbe
einreiben.
Impfreaktionen
-Spritzenreaktionen
Symptome: Nach Impfungen oder Spritzen entsteht am
Injektionsort eine schmerzhafte Schwellung.
Therapie: Traumeel-Tabletten, tgl. 2 x. Zusätzlich 2 x tgl.
Traumeel-Salbe
einreiben.
Liegeschwielen
Pflege: Tgl. 1 x Traumeel-Salbe
einreiben.
Therapie bei Entzündung:
Clorexyderm®Spot Gel
1 x tgl. einreiben bis zur
Beruhigung.
Serome
in der Unterhaut
Ursache: Beim Raufen
zerren sich die Hunde
manchal stark an der Haut, ohne dass sichtbare äussere Verletzungen
entstehen. Wird an einer Stelle die Unterhaut
abgehoben, bildet sich innerhalb von ca. 10 Tagen ein Serom.
Therapie: Tgl. 2 x Traumeel-Tabletten geben, 3 Wochen
lang. Lokal Traumeel-Salbe
einreiben. Nicht punktieren.
Haben
Sie Fragen?
Auf
der Homepage von Dr.med.vet. Josef Binzegger gibt es eine
Gratis-Online-Sprechstunde!
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schildern das Problem Ihres Hundes oder Ihrer Katze und erhalten eine
e-Mail-Antwort.
www.velicano.ch
E.
Die häufigsten Notfallsituationen
1.
Äussere Blutung
Ursache:
Gefässverletzungen, v.a. Arterienverletzungen, können lebensbedrohliche Ausmasse
annehmen. Dazu braucht es gar keine grossen Verletzungen. Durch tiefe
Schnitte
bei Unfällen oder tiefe
Einbisse entstehen manchmal massive Blutungen. Das erste und einzige Gebot
in solchen Situationen ist die Blutstillung, ohne an Reinigung oder Desinfektion zu denken. Nicht jede Körperstelle
eignet sich für einen Druckverband
oder eine Abbindung.
Manchmal muss notfalls durch Fingerdruck oder Faustdruck die Blutung
unterdrückt werden, bis
weitere Hilfe möglich ist. Hier das Vorgehen:
2.
Innere Blutung
Ursache:
Innere Blutungen, v.a. in die Bauchhöhle, entstehen am häufigsten durch Unfälle und
durch geplatzte Milztumoren
bei älteren Hunden.
Ebenfalls möglich, aber eher selten sind innere Blutungen bei
Cumarin-Vergiftungen, wo die Blutgerinnung
gestört ist.
Verhaltenssymptome:
Mag fast nicht laufen, schwacher, wackliger Gang,
ev. Zusammensinken.
Befunde:
Schleimhäute weiss; schneller, hüpfender Puls; Blut in der Bauchhöhle.
Bei Unfällen: Äusserlich ev. keine Verletzungen.
Therapie:
Milztumor: Sofort Operation.
Unfall:
Schockbehandlung.
Bei zu intensiver Blutung ist eine
Operation unumgänglich.
Nach
einem Unfall ohne schwere äussere Verletzungen stellt sich immer die
bange Frage, ob nun wohl noch mit einer inneren Blutung zu rechnen sei.
Die besten Informationen dazu liefern die Schleimhäute. Sind diese kräftig
rosa mit einer guten Rückfüllzeit, besteht unmittelbar keine Gefahr.
Falls innerhalb einer Stunde keine Veränderung passiert und der Puls
weiterhin kräftig ist, liegt mit Bestimmtheit keine bedrohliche innere
Blutung vor.
3.
Schwere Unfälle
– Richtiges Verhalten
Bei
schweren Unfällen
liegen meist auch Knochenbrüche
vor. Diese können offensichtlich sein (offene Wunden, verdrehte
Gliedmassen) oder vermutet werden (hängendes Bein). Wegen den ausgeprägten
Schmerzen beissen manchmal auch gutmütigste Tiere wild um sich. Es lohnt
sich aufzupassen, damit man nicht selbst auf der Notfallstation landet.
Bei Hunden ist es manchmal gescheiter, als erstes den Fang zuzubinden. Nun
geht es vor allem um das schonungsvolle und vorsichtige Bergen der Tiere
und den schnellen Transport zum Tierarzt. Am besten zieht man grössere
Tiere auf eine Wolldecke, greift an den Ecken zu und hebt den Hund so ins
Auto. Kleinere Hunde und Katzen werden sorgfältig etwas eingewickelt. Bei
starken äusseren Blutungen ist vor dem Transport eine möglichst gute
Blutstillung anzustreben, damit das Tier nicht auf der Fahrt verblutet.
4.
Fenstersturz der Katzen
Ursache:
Katzen vergessen sich gerne auf Fenster
-
oder Balkonsimsen und stürzen bei Fangversuchen von Insekten oder Vögeln
ab.
Verhaltenssymptome: Die Verletzungen sind im direkten
Zusammenhang mit der Sturztiefe und
der Bodenbeschaffenheit. Ev. etwas verstört; ev. Hecheln,
ev. Atemnot;
ev. Hinken
vorne, ev. Hinken hinten, ev. unfähig zu laufen.
Befunde: Stürze über zwei Stockwerke überstehen die Katzen meist fast
unverletzt; ev. eine kleine Schürfung am Kinn, ev. etwas Nasenbluten.
Ab dem 3. Stockwerk entstehen schwerere Verletzungen. Die Aufzählung
erfolgt in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit:
Schürfung
am Kinn -
Nasenbluten -
Gaumenriss -
Knieverstauchung
-
Ellbogenverstauchung
-
Oberschenkelbruch
oberhalb Knie -
Pneumothorax
(Luft zwischen Lunge und Brustwand) -
Quetschung
innerer Organe (Nieren, Leber) -
Wirbelbruch
-
innere
Blutung.
Therapie: Richtet sich nach der schwere der Symptome. Falls Ihre Katze nach dem
Sturz nur etwas nervös erscheint, normal läuft, schön gefärbte
Schleimhäute zeigt und eventuell sogar etwas fressen möchte, hat sie den
Sturz praktisch sicher ohne Schaden überstanden. Zeigen sich aber
Symptome wie starkes Nasenbluten, starkes Hinken usw., sollte
tierärztliche
Hilfe erfolgen. Zur schnelleren Genesung nach schweren Unfällen eignen
sich neben der Standardtherapie immer Arnica comp.
Tabletten sehr gut.
Fensterstürze
kommen nicht selten vor. Man darf auch nie glauben, eine Katze lerne von
einem derartigen Unfall. Es ist deshalb ratsam, an den gefährlichen
Stellen Katzennetze anzubringen, um die Tiere vor schlimmen Verletzungen
zu schützen.
5.
Fremdkörper im Maul
Ursache:
Im Maul oder Rachen eingeklemmte Fremdkörper
können zu einer
lebensbedrohlichen Atmungsbehinderung führen. Hier ist unbedingt mutige
Selbsthilfe gefragt, damit Ihr Tier nicht auf der Fahrt zum Tierarzt
erstickt.
Verhaltenssymptome:
Versucht
mit beiden Pfoten etwas aus dem Maul zu entfernen; ev. Speicheln; ev.
Keuchen, ev. Röcheln.
Befunde:
Im Rachen, im Gaumen oder an den Zähnen verklemmter Fremdkörper;
ev. zu grosses Knochenstück im Rachen.
Therapie:
Maul öffnen -
Situation beurteilen -
mit schnellem, mutigem Griff den Fremdkörper fassen und entfernen. Die
meisten FK lassen sich so entfernen. Es gibt aber Ausnahmefälle, v.a.
wenn sich ein Tier zur Wehr setzt. Dann bleibt nur die tierärztliche
Hilfe. Das Problem wird unter leichter Sedation behoben.
6.
Fremdkörper verschluckt, giftige Substanz verschluckt
Ab
und zu kommt es vor, dass ein Hund oder eine Katze gerade beim Abschlucken
eines Fremdkörpers
beobachtet wird. Meist lässt
sich das Malheur nicht mehr verhindern. Was soll man jetzt tun? Am
gescheitesten holt man sich tierärztlichen Rat solange der Gegenstand
noch im Magen ist. Wird der Entschluss gefasst, das Tier erbrechen zu
lassen, gibt man ihm vorher noch etwas Futter, damit genügend Substanz
hochgefördert wird. Mit einer Apomorphin-Injektion bei Hunden, oder einer
Xylapan®-Injektion bei Katzen, kommt es zum Erbrechen und in den
allermeisten Fällen zur Lösung des Problems. Sollte es einmal schon zu
spät sein, muss der Tierarzt abwägen, ob Abwarten möglich ist, oder ob
sofort eine Operation erfolgen muss. Hat man das Abschlucken einer
giftigen Substanz beobachtet, bringt man die Tiere selbstverständlich
immer zum Erbrechen.
7.
Magendrehung der Hunde
Ursache:
Bei grösseren Hunden kann es zur Überdrehung des Magens
und
als Folge zur Zudrehung der Speiseröhre und des Magenausganges kommen.
Durch die Gärung bilden sich immer mehr Gase, welchen den Magen zu einer
enormen Grösse aufblähen lassen. Durch den erhöhten Druck wird die
Blutzirkulation des Magens schwer behindert und es entstehen immer mehr
Endotoxine
(innere Giftstoffe). Die Herzfrequenz wird schneller und es
bahnt sich ein so genannter Endotoxin-Schock an, welcher
zum Tod führt. Die Magendrehung ist daher ein äusserst dringender
Notfall.
Verhaltenssymptome: Unruhiges Umherlaufen, will nicht abliegen; ev.
Auswürgen von weissem Schaum.
Befunde: Stark geblähter Bauch, wie eine Trommel; Schmerzäusserung
bei Druck auf den Bauch; schnelle Herzfrequenz; Hecheln.
Therapie:
Beim Tierarzt sofortige
Operation.
Die
Überlebenschancen der Hunde sind umso besser, je früher der Eingriff
stattfindet. Magendrehungen entstehen fast immer 1-2 Stunden nach der Fütterung.
Auslösende Faktoren sind übermässige Magenbeladung
und
ev. zuviel Bewegung nach der Mahlzeit. Betroffen werden fast
ausschliesslich grössere
Hunde ab 15 kg Körpergewicht. Als Vorbeugemassnahme bewährt sich die
zweimalige Fütterung pro Tag mit anschliessender Ruhe. Bei besonders gefährdeten
Hunden kann man die tägliche Futtermenge auch auf drei Mahlzeiten
verteilen.
8.
Harnröhrenverschluss beim Hund
Harnröhrenverschlüsse,
v.a. bei Rüden, entstehen durch das Eindringen eines oder mehrerer
Blasensteine in die Harnröhre. Dies führt zu einem lebensbedrohlichen
Harnstau. Ohne Hilfe sterben die Tiere an einer Harnvergiftung. Von grösster Wichtigkeit ist die Unterscheidung einer
gewöhnlichen Blasenentzündung
von
einem Harnstau, da die Verhaltenssymptome vorerst ähnlich sind. Es ist
ganz einfach: