| |
14. Krankheiten am Bewegungsapparat II
S. 143 "Der
kleine Tierarzt"
Symptome:
Œ
= Verhaltensweise
= Untersuchungsergebnis
14. Krankheiten des
Bewegungsapparates
b.
Entwicklungsstörungen
(1)
Hüftgelenksdysplasie der Hunde (HD)
|
Ursache: Vererbbare Fehlentwicklung der Hüftgelenke.
Die Gelenkspfanne und die Gelenkskugel entwickeln sich nicht
voll. Dadurch entsteht ein lockeres, nicht voll belastbares
Gelenk. Die Folge sind Entzündungserscheinungen, welche zu
einer Arthrose führen. Die Probleme werden oft schon im
Alter von 4-5 Monaten sichtbar.
|
|
Symptome:
|
Œ Zunehmende Schmerzen bei Spaziergängen; will
nicht mehr weit laufen; sitzt häufiger ab; schreit beim Spielen ab und zu
auf; unstabiler Gang mit den Hinterbeinen.
|
| Schreit auf beim Zurückziehen oder beim seitlich nach oben
Beugen der
Hinterbeine; ev. hörbares Knirschen der Gelenke; ev.
Klickgeräusche; die Schwere der Veränderungen vermittelt eine Röntgenabklärung.
|
|
|
Therapie: Für ganz schlimme Fälle gibt es künstliche Hüftgelenke.
Die Meinungen,
wie
weit man gehen soll und was einem Hund zumutbar ist, sind
geteilt.
|
|
Bei
leichter bis mittelgradiger HD während der Entwicklung:
|
Homöopathie:
Osteoheel®-Tabletten, 2 x täglich, für die Knochen- und
Knorpelentwicklung bis ins Alter von 15 Monaten. |
|
Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten, 2 x täglich, gegen die Gelenksentzündungen
(Arthritis), 2 Monate.
|
|
Futterergänzung:
Arthro-Pulver für gesunde Gelenke |
|
|
Beim
ausgewachsenen Hund, ab 15 Monaten:
|
Allopathie:
Prednibutadion®-Dragées, 2 x täglich, nur im Notfall bei
akutem Entzündungsschub.
|
|
Homöopathie:
Zeel®-Tabletten, 2 x täglich, über Jahre.
|
|
Homöopathie:
|
|
Phytotherapie:
Harpagophytum D1 (Teufelskralle)-Tabletten, |
|
Futterergänzung:
Arthro-Pulver für gesunde Gelenke |
|
HD kommt bei mittleren bis grossen Hunden vor.
Durch züchterische Massnahmen konnten die Fälle stark reduziert werden.
Allerdings ist die Häufigkeit immer noch beträchtlich.
Betroffene Tiere bedürfen einer Dauertherapie, will man sie
nicht schon im ersten Lebensdrittel verlieren.
(2)
Knorpelentwicklungsstörungen OCD
|
Ursache: Bei schnellem Wachstum kann es zu
Ernährungsstörungen
der Gelenksknorpel im Schulter- Ellbogen- oder Kniegelenk
kommen. Als Folge davon lösen sich an gewissen Stellen
kleine Knorpelplättchen
und
verursachen schmerzhafte Gelenksentzündungen. Die ersten
Probleme erscheinen im Alter von 6-7 Monaten.
|
|
Symptome:
|
Œ Hinken nach dem Aufstehen, nach dem Einlaufen
besser. |
|
Schmerzäusserung bei der Gelenksuntersuchung; die Röntgenbilder
bringen meist Klarheit.
|
|
|
Therapie: Für die Fälle mit abgelösten Knorpelteilchen
ist die Operation unumgänglich. |
|
Im
Frühstadium und in leichteren Fällen ohne Knorpelablösung:
|
Allopathie:
Prednibutadion®-Dragées, 2 x täglich, nur im Notfall bei
akutem Entzündungsschub.
|
|
Homöopathie:
Osteoheel®-Tabletten, 2 x täglich, für die Knochen- und
Knorpelentwicklung bis ins Alter von 15 Monaten.
|
|
Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten, 2 x täglich, gegen die Gelenksentzündungen
(Arthritis), 2 Monate.
|
| Futterergänzung:
|
|
OCD (Osteochondritis dissecans)
kommt meist bei sehr schnellem Wachstum vor, manchmal gefördert
durch übermässige Vitamin-D und Kalzium Futterzusätze.
Beim Verfüttern eines guten Welpenfutters ist es nicht nötig,
sogar gefährlich, die in grosser Zahl im Handel angebotenen
Vitamin- und Mineralstoffpräparate zusätzlich zu verabreichen. Erstes
Gebot ist also die richtige Ernährung. Falls trotzdem
Probleme auftauchen, ist ein möglichst früher
Therapiebeginn für den Heilerfolg ohne Operation
entscheidend.
c.
Gelenksentzündungen
(1)
Akute Arthritis
|
Ursache: Gelenksüberlastungen, Verstauchungen, ev.
Infektionen.
|
|
Symptome:
|
Œ Hinkt, nach dem Aufstehen stärker, nach dem
Einlaufen besser.
|
|
Schmerzäusserung bei der Gelenksuntersuchung; die
Vorgeschichte bringt ev. die Erklärung.
|
|
|
Therapie:
|
Allopathie:
Prednibutadion®-Dragées für die Hunde, 2 x täglich, 2
Wochen.
|
|
Allopathie:
Felalgyl®-Tabletten für Katzen, 1-2 pro Tag, ca. 1 Woche.
|
|
Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten, 2 x täglich, 3 Wochen.
|
|
Homöopathie:
Traumeel®-Salbe, 2 x täglich, 7 Tage.
|
|
Futterergänzung:
Arthro-Pulver für gesunde Gelenke |
|
Leichte bis mittlere Gelenksentzündungen
kommen
oft vor. In der Regel sind sie sehr gut therapierbar. Bei
der Selbsthilfe ist der Behandlungserfolg gut zu beobachten.
In seltenen Fällen kann nämlich auch eine Gelenksinfektion
vorliegen. Das Gelenk ist
dann sehr warm und spricht nicht auf die Standardtherapie an. Es braucht zusätzlich ein
Antibiotikum. 2-3 Wochen Schonung und die oben erwähnte
Behandlung lösen aber das Problem meist.
(2)
Chronische Arthritis
|
Ursache: Chronische Gelenksüberlastungen,
OCD, HD, chron. Rückenüberlastung.
|
|
Symptome:
|
Œ
Beine: Hinken, nach dem Aufstehen stärker, nach
dem Einlaufen besser.
|
| Œ
Rücken: Mühe beim Aufstehen und Abliegen, nach
Einlaufen besser,
manchmal auch Hinken wegen
Schmerzaustrahlung.
|
|
Schmerzäusserung bei der Gelenksuntersuchung; Schmerzäusserung bei der Rückenuntersuchung; die Vorgeschichte bringt
ev. die Erklärung.
|
|
|
Therapie:
| Allopathie:Prednibutadion®-Dragées, 2 x täglich, nur im Notfall bei
akutem
Entzündungsschub.
|
|
Allopathie:
Felalgyl®-Tabletten für Katzen, 1-2 pro Tag, nur bei
akutem Schub.
|
|
Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Homöopathie:
Zeel®-Tabletten, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Futterergänzung:
Arthro®-Pulver, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Gelenksentzündungen heilen dann nicht richtig ab,
wenn ein Tier durch ein spezielles Verhalten oder eine
Arbeit (Hundesport) die betroffenen Gelenke immer wieder neu
überlastet. Dies führt zu chronischen Entzündungen,
welche mit den allopathischen Medikamenten nur schlecht zu
bekämpfen sind. Die oben genannte biologische Therapie
hilft in vielen Fällen sehr gut. Nach Möglichkeit sollte das Tier aber auch etwas
geschont werden.
(3)
Arthrose
|
Ursache: Chronische Gelenksentzündung oft bei HD,
OCD,
nach Gelenksoperationen,
bei chronischen Gelenksüberlastungen (Gelenke der
Wirbelfortsätze).
Am Gelenksknorpel, v.a. bei den Kapselrändern, kommt es mit der Zeit
zu mehr oder weniger starken Kalkablagerungen.
|
|
Symptome:
|
Œ Beine: Längerfristiges, zunehmendes Hinken, v.a.
nach dem Aufstehen. Rücken: Schmerzen beim Aufstehen und Abliegen, Mühe
beim Treppengehen und beim Einsteigen ins Auto.
|
|
Schmerzäusserung bei der Gelenksuntersuchung;
Gelenkknirschen; Schmerzen bei der Rückenuntersuchung;auf dem Röntgenbild
sind die
Kalkablagerungen sichtbar.
|
|
|
Therapie:
|
Allopathie:
Prednibutadion®-Dragées, 2 x täglich, nur im Notfall bei
akutem Entzündungsschub.
|
|
Allopathie:
Felalgyl®-Tabletten für Katzen, 1-2 pro Tag, nur bei
akutem Schub.
|
|
Homöopathie:
Zeel®-Tabletten, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten, 2 x täglich, bei leichter
Verschlechterung.
|
|
Futterergänzung:
Arthro®-Pulver, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Futterergänzung:
Canosan® oder ein ähnliches Mittel aus Muschelextrakt.
|
|
Arthrosen
sind immer die Folge chronischer Gelenksentzündungen. Trotz guter Vorbeugemassnahmen sind die Probleme mit
zunehmendem Alter manchmal trotzdem nicht zu vermeiden. Vor
allem die Arthrosen an den Wirbelgelenken (Spondylarthrosen) kommen bei älteren
Tieren grosser Hunderassen sehr oft vor. Dies hängt mit Abnützungserscheinungen
durch Überlastungen zusammen. Die regelmässige Gabe von
Zeel® und Arthro® in der zweiten Lebenshälfte kann diesen Prozess
erheblich verlangsamen.
d.
Erkrankungen der Wirbelsäule
(1)
Dackellähme (Diskopathie)
|
Ursache: Spröde, verkalkte Bandscheiben.
Breiiges Bandscheibenmaterial dringt von unten in den
Wirbelkanal und drückt auf das Rückenmark. Es entstehen
starke Nachhandschwächen, meist sogar Querschnittslähmungen.
Ausführliche Beschreibung siehe Seite135 unter Lähmungen.
|
(2)
Verkalkung der Wirbelsäule (Spondylose)
|
Ursache: Die Spondylose
entsteht
durch chronische Entzündungen der Verbindungsgewebe
unterhalb der Wirbel. Die Kalkeinlagerungen bilden Brücken
zwischen den einzelnen Wirbeln (Spangen) und führen am Ende
zur Versteifung einzelner Abschnitte der Wirbelsäule.
Hauptsächlich betroffen sind dabei die Brust- und die
Lendenwirbelsäule.
|
|
Symptome:
|
Œ Beine: Manchmal Hinken wegen Schmerzausstrahlung
vom Rücken. |
|
Œ Rücken: Schmerzen beim Aufstehen und Abliegen, Mühe
beim Treppengehen und beim Einsteigen ins Auto; plötzliches
Aufschreien beim Spielen.
|
|
Schmerzen und heftiges Zusammenzucken bei der
Rückenuntersuchung; auf dem Röntgenbild sind die Spangen sichtbar.
|
|
|
Therapie:
|
Allopathie:
Prednibutadion®-Dragées für Hunde, 2 x täglich, ev.
Kuren von 2 Wochen Dauer in schlechten Phasen.
|
|
Homöopathie:
Traumeel®-Tabletten, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Homöopathie:
Zeel®-Tabletten, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Futterergänzung:
Arthro®-Pulver, 2 x täglich, über Monate.
|
|
Bei mittleren und grossen Hunderassen sieht man
Spondylosen recht oft. Meistens trifft es Tiere, welche sehr gerne
hochspringen und eventuell etwas übergewichtig sind. Offenbar kommt auch noch
eine gewisse Rassendisposition dazu, erkranken doch
Boxerhunde manchmal schon mit 2-3 Jahren an diesem Leiden. Während
der Brückenbildung entstehen phasenweise starke Schmerzschübe, verursacht durch abrupte
Bewegungen der meist sehr lebhaften Tiere. Das
Therapieprinzip ist sanfte Entzündungshemmung und nach Möglichkeit
Schonung des Rückens. Sobald die Spangen stabil verkalkt
sind, nehmen die Schmerzen ab, was allerdings bleibt, ist
ein steifer Rücken.
e.
Knochentumoren
|
Ursache: Krebsartige Neubildung im Knochen. Meist bösartig.
|
|
Symptome:
|
Œ Zunehmende Lahmheit. Verdickung des Beines an der
Tumorstelle.
|
|
Starke Druckempfindlichkeit, warm; auf dem Röntgenbild ist
der
verdickte, meist entkalkte Knochenbezirk sichtbar.
|
|
|
Therapie: Die bösartigen Knochentumoren sind
meist nicht heilbar.
|
Allopathie: |
|
Natürlich kann man auch Beine amputieren. Auch
Chemotherapien werden versucht. Wie viel soll und kann man
aber einem Tier zumuten?
Zurück
Weiter |
|