5.5.2009
Katze, männlich kastriert,
2 jährig, 5 kg: Kniescheibenluxation
Frage:
Ich habe den Kater im Juli 2007
in Italien von der Strasse gerettet. Damals war er ca. 4 Monate alt. Ein
Jahr später ist er bei uns zu Hause vom Balkon gestürzt oder auf den
unteren Sonnenstoren gesprungen und von dort aus auf die Terrasse (wir
wissen es nicht genau). Als wir ihn gefunden haben war er kein bisschen
verletzt. Ein paar Wochen später haben wir bemerkt, dass ihm die rechte
Kniescheibe rausspringt, er ein paar weitere Schritte macht und sie wieder
reinspringt. Ohne Schmerzlaute. Ich habe mir 2 Meinungen
eingeholt: Die eine war, dass ich es beobachten solle und solange
es nicht mehr wird, so sein lassen kann (unfallbedingt) und die 2. Meinung
war, dass ich es sobald wie möglich operieren lassen soll, da sich die
Gelenke abnutzen und das zweite Bein sollte man auch gleich machen (dieses
Bein kugelt aber nicht aus).
Meine Frage ist, ob dies krankheitsbedingt ist (von klein auf) oder
unfallbedingt? Was kann passieren wenn ich weiter zu warte und an
"wen" soll ich mich melden um eine gesicherte Diagnose zu
bekommen? Und wie ich weiter vorgehen soll. Der Kater liegt mir sehr am
Herzen und ich möchte nur das Beste für seine Gesundheit.
Antwort:
Gemäss Ihrer Beschreibung
nehme ich an, dass bei Ihrem Kater unfallbedingt die Kniescheibe luxiert
(ausgerenkt) ist und nun ab und zu rausspringt und dann wieder einklickt.
Falls man dies chirurgisch beheben wollte, würde es sicher nur an diesem
Knie nötig sein. Wenn man es vorläufig so liesse, bräuchte man sich bezüglich
Arthrosebildung keine Sorgen zu machen. Aus meiner Erfahrung bleibt in
solchen Fällen auch über längere Zeit alles gleich. Bezüglich
Diagnose: Diese ist bestimmt richtig. Die Differenz besteht in den zu
treffenden Massnahmen. Selbst würde ich mich der ersten Meinung
anschliessen. Lesen Sie auch im "Der kleine Tierarzt" S.
145.
28.5.2009
Hund, Hovawart,
männlich kastriert, 11 jährig, 40 kg: Verdacht Degenerative Myelopathie
Frage:
Grundsätzlich macht unser
Hovawart für sein alter einen sehr gesunden Eindruck. So seit ein paar
Monaten lässt jedoch seine Kraft in den Hinterläufen nach. Das zeigt
sich beim Aufstehen, zu Beginn des Laufengehens besonders am morgen. Wenn
wir auf einen jungen Hund treffen, kann er zum Spielen aber wieder richtig
Gas geben, jedoch mit beschränkter
Ausdauer. Inzwischen zeigen sich die Krallen an den Hinterläufen sehr
abgenützt, da er die Pfoten nicht mehr richtig hochzieht. Es kam auch
schon vor, dass es blutete. Auf den von Ihnen beschriebenen
Pfotenkorrekturreflex reagiert er nur sehr zögerlich, jedoch der
Zwischenzehenreflex scheint gut zu sein. Ich ernähre den Hund seit nun
einen Jahr BARF, was ihm damals beim Wechsel sehr gut bekam und mir den
Anschein gab, einen um Jahre jüngeren Hund zu haben. In letzter
Zeit gebe ich ihm vermehrt Günlippmuschel-Zusatz.
Meine Frage ist nun, wie kann ich den Hund unterstützen, dass er die
Kontrolle über die Hinterläufe wieder verbessern kann? Wäre Arthro (Bellforto+Teufelskrallentabletten)
eine Hilfe? Oder haben Sie weitere oder andere Empfehlungen?
Antwort:
Es könnte sein, dass Ihr Hund
an der so genannten "Degenerativen Myelopathie" leidet. Beim
Hovawart in diesem Alter kommt dieses Problem nicht selten vor. Auffällig
dabei ist die Störung des Pfotenkorrekturreflexes und auch das
Zehenschleifen. Häufig bestehen im Lendenbereich auch Rückenschmerzen.
Das Problem ist leider nur schwer therapierbar. Die Gabe von
Teufelskrallentabletten in Kombination mit dem homöopathischen Mittel von
Heel, "Arnica comp."-Tabletten, könnte ev. eine leichte
Verbesserung bringen. Je nach Schmerzsituation würde ev. auch ein starker
Entzündungshemmer etwas bringen. Schulmedizinisch wird etwa Kortison
eingesetzt, was aber nicht wirklich gut wirkt und zudem erhebliche
Nebenwirkungen hat (Durst, Hunger). Falls Sie bezüglich Diagnose absolute
Klarheit möchten, könnten Sie Ihren Hund von einem Vet-Neurologen
anschauen lassen. Aber eben...meist ist der Abklärungsaufwand im Verhältnis
zum therapeutischen Ertrag in einem krassen Missverhältnis. Falls Sie es
mal mit Bellforto + Teufelskralle und mit Arnica comp. probieren möchten,
hier die Dosierungsanleitung:
1. Bellforto: Tgl. 2 x 1 Esslöffel voll ins Futter
mischen
2. Teufelskrallen-Tabletten 200 mg: Tgl. 2 x 2
Tabletten
3. Arnica comp.-Tabletten von Heel: Tgl. 2 x 3
Tabletten
Falls die Mittel gut
wirken, dürften Sie innerhalb von 3 Wochen Verbesserungsanzeichen erwarten.