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5. Krankheiten am Verdauungsapparat II
S. 115 "Der
kleine Tierarzt"
Symptome:
Œ
= Verhaltensweise
= Untersuchungsergebnis
5. Krankheiten des
Verdauungsapparates
g.
Verstopfung
(Koprostase)
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Ursache: Zu viele Knochen, ungeeignete Nahrung (z.B. nur
Rohfleisch für Katzen), ev.
altersbedingte Darmträgheit.
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Symptome:
| Œ Kein Appetit mehr; ständiger Kotdrang ohne
Absatz, Jaulen oder Miauen beim Kotabsatzversuch.
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Das Palpieren des Bauches, ev. Röntgen, bringt Klarheit über
die Art und
Schwere der Verstopfung.
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Therapie: Bei leichteren Fällen genügt ein kleiner
Wassereinlauf (Klistier) oder ein
Microclyst® (gelartiges Präparat in kleiner Tube) um den Kotabsatz zu
ermöglichen.
Meistens müssen die Tiere aber sediert werden um in
geduldiger
Spül- und Massagearbeit den Kot aus dem Darm entfernen zu können.
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| Vorbeugung:
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Phytotherapie:
Linoforce®, 2 x täglich in der Nahrung.
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Die heutige Ernährungsweise der Hunde und Katzen
bewirkt, dass Koprostasen seltener vorkommen.
Erhalten die Hunde nicht zu viele Knochen und die Katzen
nicht zu viel Rohfleisch, hat man nichts zu befürchten. Ältere
Tiere können allerdings Darmträgheiten entwickeln und
immer unter Verstopfung leiden. Für diese Fälle gibt es
Linoforce®, ein Leinsamenpräparat, welches bei regelmässiger
Gabe für einen problemlosen Kotabsatz sorgt.
h.
Blähungen (Flatulenz)
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Ursache: Störungen in der Darmflora führen zur
Flatulenz und zum Abgehen übelriechender Gase. Krankheiten,
v.a. aber die Nahrungszusammensetzung, ermöglichen ein Überhandnehmen
der gasbildenden Darmbakterien.
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Symptome:
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Œ Abgehen von übelriechenden Gasen; ev. vermehrte
Unruhe.
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Vermehrte Darmgeräusche; ev. Bauch etwas aufgetrieben.
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Therapie: Das Ziel der Therapie ist die Wiederherstellung
eines Gleichgewichtes der
Darmflora.
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Allopathie:
Cetalac®-Tabletten, 2 x täglich, ev. längere Zeit.
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I
i.
Analbeutelentzündung
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Ursache: Wenn sich die Analbeutel
nicht
selber entleeren, kommt es zu Stauungen und
nicht selten zu infektiösen Entzündungen.
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Symptome:
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Œ Schlittenfahren (Rutschen auf dem Hintern); häufiges
Lecken am After.
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Neben dem After schmerzhafte, ev.stark gerötetete
Schwellung, ev. kleine Öffnung mit eitrigem Ausfluss.
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Therapie: Die Behandlung ist einfacher, wenn man beim
Auftreten der ersten
Symptome
die Analbeutel ausdrücken lässt. Sobald eine starke Entzündung
mit
Abszedierung vorliegt, muss der Abszess eröffnet, gespült
und eine
antibiotische
Behandlung eingeleitet werden.
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Allopathie:
Eröffnung, Ablassen des Eiters und
Ampicillin-Spülung.
Nach 10 Tagen Kontrolle und Ausdrücken der Analbeutel.
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Allopathie:
Ampicillin-Tabletten, 2 x täglich, 10 Tage.
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Analbeutelprobleme haben vor allem Hunde, seltener
auch Katzen. Es lohnt sich, darauf ein Auge zu haben, um den
Tieren die sehr schmerzhaften
Abszesse zu ersparen.
j.
Darmparasiten
(1)
Rundwürmer
Wichtigste Arten bei Hunden und Katzen:
Ÿ Spulwürmer Ÿ
Hakenwürmer Ÿ
Peitschenwürmer
| Ursache: Eier oder erste Larvenstadien
der genannten Würmer gelangen
meist über den Verdauungstrakt, seltener auch durch die
Haut an den Füssen, in den Körper. Dort beginnen die
Larven eine Körperwanderung und gelangen am Schluss über
die Lunge und die Luftröhre ins Maul, werden abgeschluckt
und entwickeln sich erst dann zu erwachsenen Würmern.
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Symptome:
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Œ Keine typischen Verhaltensmerkmale. Juckreiz am
After kann auftreten.
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| Bei starkem Befall: Verdauungsstörungen; Appetitlosigkeit;
Gewichtsverlust; Blutarmut; unschönes Haarkleid.
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Therapie: Wurmkuren 1-2 x jährlich, Jungtiere ab ca. 4
Wochen, alle 2 Wochen bis zum
Alter von 3 Monaten. Es gibt eine grosse Auswahl an
Breitspektrum-
Wurmmitteln:
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Allopathie: |
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Allopathie:
Banminth®-Paste für Jungtiere.
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(2)
Bandwürmer
Es gibt unzählige Arten von Bandwürmern.
Die beiden wichtigsten für Hund
und Katze sind:
Ÿ
Dipylidum caninum: Finnen in Hunde- und Katzenfloh.
Ÿ
Taenia taeniaeformis: Finnen in Mäusen, Ratten und anderen
Nagetieren.
Der gefürchtete Fuchsbandwurm, Echinococcus
multilocularis, welcher den Mensch als Zwischenwirt befallen
kann, kommt bei unseren Hunden und
Katzen glücklicherweise nur ganz selten vor. Übertriebene
Angst ist also nicht angezeigt.
| Ursache:
Alle Bandwürmer haben einen Wirt und einen
Zwischenwirt. Schluckt ein Hund oder eine Katze einen Floh
mit Bandwurmfinne, so entsteht das Endstadium des Bandwurmes
Dipylidum caninum. Frisst eine Katze oder ein Hund eine
infizierte Maus oder Ratte, entwickelt sich im Darm das
Endstadium von Taenia taeniaeformis.
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Symptome:
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Œ Lecken am After bei Austritt von Bandwurmgliedern,
vermehrter Appetit.
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Bandwurmglieder im Kot, an Haaren neben dem After,
reiskornartige
Gebilde auf den Liegeplätzen.
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Therapie:
| Allopathie:
Droncit®-Tabletten, 1 x verabreichen.
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| Allopathie:
Droncit®-Injektion, falls die Eingabe der Tabletten nicht
gelingt.
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Droncit ist gut verträglich und beseitigt alle
Bandwürmer prompt. Hunde und Katzen welche Mäuse fressen,
benötigen je nach Verseuchung der Region alle 2-3 Monate
eine Wurmkur. Weil auch infizierte Flöhe Bandwürmer übertragen,
sollte keinerlei Flohbefall toleriert werden.
(3)
Kokzidiose
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Ursache: Infektion mit Kokzidien,
einer einzelligen Darmparasitenart, über den Kot.
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Symptome:
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Œ Durchfall, wenig Appetit.
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Breiiger bis wässriger Kot, Kokzidien mikroskopisch
nachweisbar; ev. Blutarmut.
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Therapie:
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Allopathie:
Behandlung mit speziellen Sulfonamiden oder mit
Flagyl®
Tabletten,
10 Tage. Nach 2 Wochen die ganze Kur wiederholen.
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Kokzidiosen können bei Hund und Katze auftreten,
sind aber nicht so häufig und auch nicht so gefährlich wie
bei den Kaninchen und dem Geflügel. Bei schlecht
beeinflussbaren Durchfällen lohnt es sich, den Kot auch auf
Kokzidien zu untersuchen.
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